Rassismus, Sexismus, Nationalismus, Kapitalismus, religiöser
Fundamentalismus; Wertedebatten sind mit voller Wucht in den politischen
Diskurs, in die Familien und Freundeskreise, und auch in die
Klassenzimmer, zurückgekehrt. Gleichzeitig leben wir in einer offenen
und pluralistischen Gesellschaft. Toleranz zu üben gilt darin als ein
zentraler Wert. Doch dann lesen wir bei Goethe: „Toleranz sollte
eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur
Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ Wie passt das zusammen? In
diesem Seminar werden wir uns erarbeiten, dass es unterschiedliche
Formen von Toleranz gibt, verschiedene Formen der Intoleranz und Werte,
die Toleranz in einer pluralistischen Gesellschaft flankieren müssen.
Wir werden die Frage nach den Grenzen der Toleranz stellen und ob es
nicht Intoleranz und Feindbilder braucht um die Freiheit wirksam zu
verteidigen.