Das Forschungskolloquium beschäftigt sich mit einem neuen Untersuchungsfeld: Mit >Arbeit< in Kinder- und Jugendliteratur und ihren Medien. Kindheit und Arbeit sind zwei Begriffe, die nicht miteinander im Zusammenhang zu stehen scheinen. Doch richtet man diesen Blickwinkel auf Kinder- und Jugendliteratur, findet man ein vielfältiges Feld an Repräsentationsformen von Arbeit: in Märchen und Sagen (z.B. bei den Heinzelmännchen oder in Wilhelm Hauffs "Das kalte Herz"), in Figurenkonstellationen (ablesbar an den Berufen der Eltern, insbesondere auch der Nicht-Darstellung der Arbeit der Mütter), an literarischen Schauplätzen und Handlungsorten oder in sozial bemessenen Kontexten eines Romans (die über Herkunft Auskunft geben, von Arbeitslosigkeit erzählen etc.); aber auch in spielerischen Handlungen (bspw. die ‚Arbeit’ als Kinder-Detektive) ebenso wie im komplexen Bereich des Nicht-Arbeitens (Schlaraffenland). Schließlich erscheint im Jugend- und Adoleszenzroman die 'Berufswahl' der Protagonist*innen ein interessantes Untersuchungsgebiet. Arbeit erweist sich, destilliert man seine Repräsentationsformen unter dem Blickwinkel neuester Arbeits-Theorien heraus, als ein spannendes Feld, das erlaubt, Literatur neu zu kontextualisieren, unter verändertem Blickwinkel zu erschließen und somit neue Perspektiven einzunehmen, um Literatur und Medien in der Schulpraxis vorzustellen. 

Die Teilnahme an dem Forschungskolloqium setzt voraus, dass man die Bereitschaft mitbringt, sich intensiv mit theoretischen Texten auseinanderzusetzen und sich eingehend mit Literatur zu beschäftigen. 

 Das Kolloquium wird im Online-Format und mit Webexsitzungen ausgebracht. Die Sitzungen finden 14-tägig bzw. in kleineren Blöcken statt.