PRÄSENZVERANSTALTUNG Mo 10.15 - 11.45 Uhr

Die Weigerung, zur Schule zu gehen - phasenweise oder dauerhaft -, ist in der Bundesrepublik Deutschland längst keine Ausnahmeerscheinung mehr. Alarmierende Meldungen über Schüler, die unmittelbar nach der Erfüllung der Schulpflicht die Schulen ohne Hauptschulabschluss verlassen, verunsichern unsere Gesellschaft. Die Folgen beharrlicher Abwesenheit von der Schule und insbesondere fehlender schulischer Qualifizierung sind für die betroffenen Jugendlichen oft gravierend. Brüche und Instabilitäten in der Schulkarriere und im individuellen Lebensverlauf wirken sich negativ auf den Übergang von der Schule in Ausbildung und Arbeit sowie auf die künftige ökonomische, gesellschaftliche und soziale Stellung eines Individuums aus. In einer Gesellschaft, in der Arbeit immer noch ein entscheidendes Merkmal für den ökonomischen und sozialen Status ist, haben Schulabbrecher unsichere bzw. schlechte Ausbildungs- und Beschäftigungsperspektiven.

Insofern wird der Ruf nach Erklärungen und Abhilfen bzw. präventiven Maßnahmen immer lauter. Das Thema Schulverweigerung beschäftigt dabei nicht nur die Schulen selbst, sondern auch die Politiker, Schulämter und Fachorganisationen der Jugendhilfe. In vielen Projekten der Jugendhilfe wird versucht, schulabsenten Jugendlichen neue Chancen für den Erwerb eines Schulabschlusses und Anschlussperspektiven in Schule und Ausbildung zu eröffnen.

Inhalte des Seminars:

  • Annäherungen an das Phänomen „Schulverweigerung"
  • Begriffsklärungen
  • gesetzliche Grundlagen
  • Zahlen, Daten, Fakten (Auseinandersetzung mit ausgewählten Studien)
  • Ursachenfelder, Motive und Hintergründe für schulabsentes Verhalten
  • Maßnahmen der Intervention und Prävention auf unterschiedlichen Ebenen
  • Kennenlernen von ausgewählten Modellprojekten