Sehr geehrte Erstsemester,

auch wenn ich es gerade in einem Seminar mit Ihnen für wichtig halte, sich zu sehen, auf Sie zugehen zu können, mit Ihnen über die Gestaltung des Seminarraums für die gemeinsame Arbeit nachzudenken, zu bemerken, an welcher Stelle Sie sich etwas notieren ... wird das nicht so sein – es sei denn, wir sind eine ganz kleine Gruppe und Sie wären bereit, an die PH zu kommen. Selbst unter anderen Bedingungen kann ich aber sagen, dass es in der Pädagogik und Didaktik der Frühen Bildung  und dabei insbesondere in und für das „Welterkunden“ ein paar Begriffe (z.B. Bildung, aber auch Lernen aber auch Welt) sowie ein paar Konzeptionen (z.B. Reggio und den Situationsansatz) gibt, die Sie zu Beginn Ihres Studiums kennenlernen sollten. Da dies ein Seminar und keine Vorlesung ist, bedeutet „kennenlernen“, dass Sie zu Begriffen und Konzeptionen Texte lesen, wir uns über das Verständnis der Inhalte im Seminar auseinandersetzen (können, wenn Sie sich denn mit mir und mit sich auseinandersetzen). Das kann anders als in der Schule ablaufen – insbesondere dann, wenn Sie nicht mehr als SchülerInnen, sondern als StudentInnen im Seminar auftreten.

Zur Realisierung: Ich erstelle einen Seminarplan incl. Literaturliste, beides ist zu Semesterbeginn online. Die Seminarliteratur ist nur z.T. online, was zum einen urheber-rechtliche Gründe hat, zum anderen stehe ich auf dem Standpunkt, dass ein Besuch in der Bibliothek sowie auch in der Werkstatt Sachlernen der PH zum Programm im ersten Semester gehört. Sollten beide Einrichtungen coronabedingt geschlossen sein, werden wir eine andere Lösung finden müssen.

Im Semester sehe ich dann Studier- und Schreibphasen, in denen Sie sich natürlich austauschen, auch gemeinsam arbeiten können. Ergebnis dieser Phase soll ein schriftlich gefasstes Verständnis des jeweiligen Textes sein, das ausdrücklich keine Nacherzählung sein soll. Aus diesem Verständnistext formulieren Sie darüber hinaus einen zentralen Satz, der eine Aussage, eine Frage, ein Erstaunen, ein Zustimmen sein kann, den sie zum einen schriftlich vorab bei Moodle hochladen, zum anderen in der Präsenzsitzung einbringen sollen. Präsenzsitzungen finden – so wäre mein Vorschlag – etwa alle 14 Tage statt, den ersten Termin entnehmen Sie bitte dem Seminarplan bei Moodle.

Am ersten Termin sollten wir primär mal sehen (und sehen meint hier nach Möglichkeit auch sehen), wer da ist: Wer sind Sie? Wer bin ich? Wer ist der Seminargegenstand. Zu letzterem bitte ich Sie, sich den vorliegenden Text bis hier her durchzulesen und einen Aspekt zu den Fragen zu formulieren:

-       Worum geht es in diesem Seminar?

-       Wie geht dieses Seminar?

Schön wäre, Sie würden sich nicht alle auf die Organisationsfrage beziehen, sondern auch dem Inhalt eine Chance geben.

Ich freue mich auf ein Seminar mit Ihnen, ein Seminar mit Ihnen, in dem wir Form und Inhalt gemeinsam entwickeln können. Moodlepasswort: Elementardidaktik