... der letzte Satz gilt noch, davor gilt bei allem was Reggio angeht "es war einmal".

Mit Blick auf die Welterkundung/Forschungsmethoden-Exkursion im FrüBi Studiengang lässt sich mittlerweile von einer Tradition sprechen. Es ging u.a. nach Istanbul, Berlin und Breitnau und es ging immer um den Versuch, die Perspektive von Kindern auf ihren Ort, ihr Leben, die Sinngebung der Kinder in den Blick zu bekommen, zu dokumentieren, zu deuten und dies am Ende in einer Präsentation hochschulöffentlich vorzustellen. Vorgestellt wurden dort immer auch die Forschungen derjenigen aus dem Seminar, die „hier geblieben“ waren.

Man kann sagen, die Exkursion ist nicht primär eine Ortsfrage, vielmehr eine mögliche/besondere Form der/für Forschung. Das Seminar richtet sich also ausdrücklich auch an Studierende, die nicht mitreisen, wohl aber mit nach/zu der Perspektive von Kindern forschen (wollen).

Für den Seminarverlauf bedeutet dies: Einarbeitung in (eine Variante der) Kindheitsforschung, Entwicklung eines Forschungsprojekts, Realisierung in der Exkursionswoche (wo auch auch immer), Auswertung und Präsentation am 15.7., 18 Uhr.

Und vor all dem: Bitte (und dies ist ein „bitte“ mit der Bedeutung „vorausgesetzt ist“) lesen Sie bis zur 1. Seminarsitzung im Band von Martha Muchow die Lebensraumstudie (S. 75-160). Den Film „auf den Spuren von Martha Muchow“ können Sie darüberhinaus bei Herrn Rauterberg gerne entleihen, einen Einblick in die hier relevante Perspektive kann auch das Filmdokument von Kurt Lewin bieten (leider ist nur noch ein Ausschnitt frei verfügbar). (Kurt Lewin: http://www.fernuni-hagen.de/videostreaming/zmi/video/1988/88-06_76699/).

Gedacht ist, dass wir zu Seminarbeginn theoretische Grundannahmen, methodisches Vorgehen wie auch Erkenntnisse unmittelbar thematisieren können. Fortgeschrittene, die Muchow nur noch einmal auffrischen müssen, befassen sich bitte (s.o.) ergänzend mit Girtler (S. 5-146) oder Günter Mey (2003).

Ja und noch ein Wort zum diesjährigen Exkursionsort: Es geht mit der Bahn nach Reggio, bekannt durch die gleichnamige Pädagogik. Ob eine der bekannten Einrichtungen besucht wird, hängt insbesondere davon ab, ob wir uns dort einen Zugang verschaffen (können). Angesichts der konzeptionell verankerten Gemeinwesenorientierung wäre auch denkbar, auf die Präsenz der Kindergruppen in der Stadt zu achten: Orte von und für Kinder in Reggio. Anders formuliert: Was Sie in Reggio machen, hängt genauso von Ihren Forschungsvorhaben und allem, was dazwischenkommt, ab, wie das, was sie hier machen, wenn Sie nicht mit auf Exkursion gehen.

Wir freuen uns auf ein spannendes Seminar.