Individuelle aber auch gemeinsame Lernprozesse unter Schülerinnen und Schülern stocken nicht selten, weil soziale Basiskompetenzen und Grundlagen der Kooperation nicht hinreichend ausgebildet wurden. Die Förderung von Schülerinnen und Schülern im Kontext von Unterricht und Schule darf deshalb nicht nur kognitive, sondern muss auch soziale Aspekte im Blick behalten. Aspekte sozialer Kompetenzbildung fließen deshalb inzwischen auch in die Leistungsbeurteilung ein.

Für Lehrerinnen und Lehrer stellt sich damit die Aufgabe, im Kontext ihres professionellen Handelns - beim Erziehen, Unterrichten, Beraten von Schülerteams - die damit verbundenen Interaktionsprozesse so zu gestalten, dass sie in angemessenem Umfang ein direkt intendiertes und ein „beiläufiges“ soziales Lernen unterstützen. Die versierte Lehrkraft formiert eine Vielzahl von Handlungen im Kontext von Klassenmanagement, Gestaltung von Schulleben und Partizipation so, dass Schülerinnen und Schüler „by the way“ soziale Kompetenz erwerben bzw. vertiefen können.

Betrachtet wird ein heuristisches Modell zur Förderung von Interaktionskompetenz, Wege zu ihrem Aufbau werden erarbeitet. Zudem wird vertieft, was von einer Lehrperson an Einsicht und eigenem Können bezogen auf die Förderung von Interaktion, Kommunikations- und Teamfähigkeit unter Kindern und Jugendlichen erwartet werden muss.

Die Anbahnung dieser professionellen Lehrerkompetenz wird im Seminar durch die regelmäßige praktische Durchführung von Übungen und Spielen, wie sie gerade auch aus erlebnispädagogischen Kontexten heraus mittlerweile in der schulischen Praxis bewährt und verbreitet sind, gefördert.