Im Zentrum des Seminars steht Descartes‘ Discours de la méthode pour bien conduire sa raison et chercher la verité dans les sciences (Abhandlung über die Methode, seine Vernunft gut zu gebrauchen und die Wahrheit in den Wissenschaften zu suchen) – eigentlich nur ein 1637 anonym in Leiden veröffentlichtes Vorwort zu Descartes‘ (nach heutigem Verständnis) naturwissenschaftlichen Anwendungen seiner Methode, stellt der Discours eine grundlegende Schrift der modernen Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie dar. Dabei werden wir uns aber auch metaphilosophischen Fragen zuwenden, wie sie in Christian Wohlers Einleitung zum Discours angerissen werden:

„Mitunter agiert die Philosophie völlig chancenlos, sie mag tun, was sie will: Wenn sie verständlich wird, wirft man ihr vor, sie sei banal; wenn sie kompliziert wird, wirft man ihr vor, sie sei wirr und überflüssig. […] Es ist einigermaßen schwierig, in diesem empirischen Dilemma der Philosophie einen Weg zu bahnen. Descartes konnte das.“ (siehe unten angegebene Ausgabe, S. xiii f.)

Wir werden schauen, inwiefern dieses große Lob von Descartes‘ Discours eingelöst wird. In den ersten Sitzungen wird der Text bereitgestellt, aber bitte schaffen Sie sich letztlich diese zweisprachige Ausgabe an:

  • Descartes, René. 1637. Discours de la Méthode. (Französisch-Deutsch). Hamburg, Meiner. 2011.