Die olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 waren ein friedliches
Fest, in dem die Nationen dieser Welt im sportlichen Wettkampf
miteinander wetteiferten. Doch die Freude über diese gelungenen
olympischen Spiele dauerte nicht lange an. Denn nicht weit von Sotschi
entfernt fand ein anderer Wettkampf statt, der nicht im Sport, sondern
in der politischen Arena ausgetragen werden sollte. Dieser Wettkampf
manifestierte sich im Aufstand der ukrainischen Bürger gegen eine
korrupte Regierung. Was zunächst wie ein friedliches politisches Ringen
aussah, eskalierte binnen kürzester Zeit in Gewaltexzesse, die Menschen
das Leben kostete und die Regierung stürzte. Doch war dies ein Sieg der
Demokratie? Konnten prowestliche Kräfte nun die Oberhand gewinnen?
Zunächst schien es so – doch dann begann unter den fassungslosen Augen
der Weltöffentlichkeit eine Invasion der ukrainischen Halbinsel Krim.
„Höfliche grüne Männchen” besetzten strategische Punkte, wütende
prorussische Aktivisten stürmten Demonstrationen politischer Gegner und
ein Großteil der ukrainischen Marine zog die blau – gelbe ukrainische
Flagge ein und hisste die Trikolore der Russischen Föderation. Doch
Putin beließ es nicht dabei: am 21. März 2014 wurde die Krim in einer
pompösen Zeremonie der Russischen Föderation angeschlossen. „Krim
nasch!” – Die Krim ist unser! So erklang es im patriotischen
Freudentaumel, den ganz Russland erfasste - während der ukrainische
Osten in blutigen Kämpfen versank.
Was als friedlicher politscher
Wettstreit begann, wurde zu einem geopolitischen Machtkampf. Die Ukraine
wurde zu einer Arena, in der die Großmächte politisch, militärisch,
kulturell und religiös miteinander wetteiferten. Und die Krim – sie ist
bis heute ein Teil Russlands geblieben.
Doch wie konnte es soweit
kommen? Wer trägt die Schuld an der Situation? Welche historischen
Wurzeln begünstigten diesen Konflikt? War die Eroberung der Krim
Russlands Rache an Europa?
Diesen Fragen möchte sich dieses Seminar durch einen multiperspektivischen Ansatz widmen.
Literatur:
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- Dozent*in: Zeljko Milicevic