Die Erklärungen sozialer Kognition und sozialer Interaktion sind in den Mittelpunkt eines wachsenden wissenschaftlichen Interesses gerückt, insbesondere innerhalb der Philosophie des Geistes. Allerdings haben sich die philosophischen Theorien und die psychologischen Experimente der sozialen Interaktion zu sehr auf Zuschreibungen mentaler Zustände fokussiert und lassen dabei soziale Normen und sozialen Kontext ausser Acht. Die Debatten über soziale Kognition und soziale Interaktion werden von zwei großen Theorien dominiert. Langsam jedoch öffnen sich die Debatten neuen Möglichkeiten: Wissenschaftler_innen haben begonnen, pluralistische Ansätze sozialer Interaktion zu entwickeln.
Im Seminar werden wir uns mit Theorie und empirischen Forschungen zur sozialen Interaktion und sozialen Normen beschäftigen. Wir werden verschiedene Aspekte sozialer Interaktion und sozialer Normen beleuchten, über den Zusammenhang von Interaktion und Normen nachdenken, und verschiedene Erklärungsansätze analysieren. Beispielsweise werden wir uns mit den folgenden Fragen befassen: Was ist überhaupt soziale Interaktion und was sind soziale Normen? Gibt es so etwas wie Wahrnehmung und Verständnis der mentalen Zustände des anderen? Welchen Einfluss haben Normen auf soziale Interaktion(en)?
Diesen und weiteren Fragen werden wir uns im Seminar widmen. Die Lektüre umfasst Texte aus verschiedenen Forschungsbereichen, die sich mit sozialen Normen und sozialer Interaktion befassen, u.a.: Philosophie des Geistes, Sozialphilosophie, Soziologie, Psychologie. Einige der Texte sind auf Englisch.