Zu Beginn dieses in erster Linie erkenntnistheoretischen Seminars werden wir uns verschiedene Formen des Skeptizismus vergegenwärtigen, uns dann aber auf ein sehr spezifisches Skeptisches Paradox konzentrieren, das heute vor allem mit Moores Aufsatz „Proof of an External World” assoziiert wird. Dabei geht es darum, dass folgende drei Sätze wahr zu sein scheinen, aber nicht alle zugleich wahr sein können:

  • Ich weiß, dass ich Hände habe.
  • Ich weiß nicht, dass ich kein Gehirn im Tank bin oder in dieser Hinsicht von einem bösen Dämon getäuscht werde.
  • Wenn ich weiß, dass ich Hände habe, dann kann ich daraus auch schließen, dass ich kein Gehirn im Tank bin und in dieser Hinsicht nicht von einem bösen Dämon getäuscht werde, also weiß ich auch, dass ich kein Gehirn in einem Tank bin und in dieser Hinsicht nicht von einem bösen Dämon getäuscht werde. Kurz: Wenn ich weiß, dass ich Hände habe, dann weiß ich auch, dass ich kein Gehirn im Tank bin und in dieser Hinsicht nicht von einem bösen Dämon getäuscht werde.

Der letzte Satz bedient sich des sogenannten Prinzips der epistemischen Geschlossenheit [Closure Principle], demnach Überzeugungen, die aus von uns Gewusstem gefolgert werden, ebenfalls Wissen darstellen. Nachdem wir uns das Paradox anhand von Moores Text erschließen, werden wir uns verschiedene Lösungsvorschläge für dieses Paradox anschauen. Dabei werden wir fast ausschließlich englische Aufsätze lesen. Die entsprechenden Texte werden bereitgestellt.