Philosophie ist auf vielfältige Weise historisch. Nicht nur blickt sie auf 2.600 Jahre Geschichte zurück, sie ist auch nur auf dem Wege des historischen Nachvollzugs zu verstehen. Denn Fragestellungen der Philosophie sind in den letzten zweieinhalb Jahrtausenden weitge­hend gleich geblieben. Es sind Grundfragen des Menschen in Bezug auf seine Welt, auf sein Handeln auf sich selbst.

Allerdings haben sich die Antworten auf diese Fragen immer wieder geändert, häufig aufgrund tiefgreifender sozioökonomischer Veränderungen und mit gravierenden Folgen für an­dere Wissenschaften, für das Selbstverständnis der Menschen einer Epoche und für ihr soziales, politisches und individuelles Handeln.

Nach einem ausführlichen Abriss der klassischen Positionen (Platon, Aristoteles, Mittelalter, Kant) bietet die Vorlesung einen systematischen Überblick über die moderne Geschichte der Philosophie seit dem 19. Jahrhundert, ihre historischen Voraussetzungen und ihre Folgen bis heute. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie.