Als Ensemble von sittlichen Überzeugungen, Wertvorstellungen und akzeptierten Normen einer Gruppe, einer Gemeinschaft oder einer Gesellschaft ist Moral immer sozial relativ. Die philosophische Ethik hält gegen diese Relativität und kulturelle Spezifik am Anspruch der Verallgemeinerbarkeit und Plausibilität sittlicher Prinzipien fest. Dieser Widerspruch ist so lange irrelevant, solange nicht unterschiedliche kulturelle Wertsysteme aufeinander prallen. Religion, kulturelle Tradition, unbefragt hingenommene Grundüberzeugungen sind die Quellen, aus denen moralische Konflikte entstehen. Wir werden in diesem Seminar den verschiedenen philosophischen Antworten auf die Frage nachgehen, ob und wann Wertüberzeugungen kulturell relativiert werden und ob sogar gegensätzliche Wertüberzeugungen nebeneinander ethisch Bestand haben können.
- Dozent*in: Matthias Rath