In einer Zeit weitverbreiteter Verherrlichung der Gewalt, oft auch in religiösem Gewand, soll in diesem Seminar an gegenteilige, ebenfalls meist religiös inspirierte Traditionen erinnert und nach ihrer Anwendbarkeit auf unsere Zeit gefragt werden: Christliche Gemeinschaften, die von Beginn an konsequent den Aufruf zur Gewalt­losigkeit in der Bergpredigt zu leben versuchten, dafür aber in der Reformationszeit und danach  blutig verfolgt wurden, wie etwa die Mennoniten und Quäker, und im 20. Jahr­hundert Mahatma Gandhi und Martin Luther King, die gewaltfrei für die Unabhängigkeit Indiens bzw. für Rassengleichheit in den USA stritten. Ein Blick auf die westliche Friedens- und Ökologiebewegung, auf den Widerstand gegen die kommunistischen Diktaturen Ende der 1980erJahre sowie den ‚arabischen Frühling´ rundet das Bild ab.