Papst Franziskus ist ein sympathischer Typ. Die meisten Gläubigen haben in der Kirche kein Mitbestimmungsrecht. Bei Weltjugendtagen oder in Taizé erlebt man, dass die Kirche eine tolle weltweite Gemeinschaft ist. Mitglieder anderer Kirchen sind jeden Sonntag von der Eucharistie ausgeschlossen. Viele Frauen engagieren sich in den Gemeinden, Pfarrerinnen werden dürfen sie aber nicht. Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, Sozialstationen, Eine-Welt-Läden uvm. werden von der Kirche betrieben, kurz: die Kirche ist bei den Armen, Schwachen und Entrechteten. Oft genug tritt die Kirche nicht laut genug gegen diktatorische Regime auf. Gläubige finden in der Liturgie und der Bibel Sinn für ihr Leben. Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus. All das sind Aspekte von Kirche.
Wozu gibt es die Kirche und warum ist sie so, wie sie ist? Muss sie so bleiben oder kann sie sich verändern? Was sind Gemeinsamkeiten, was Unterschiede von katholischer und evangelischer Kirche und welche Bedeutung hat das? Im Seminar werden wir dem nachgehen, was Kirche ausmacht und was ihr Auftrag ist. Anhand ausgewählter „heißer Eisen“ wie Priestertum der Frau, Zölibat oder Papstamt werden wir untersuchen, ob die Struktur der Kirche unveränderlich ist. Das ganze Semester über wird der Vergleich zwischen unterschiedlichen Konfessionen nicht zu kurz kommen.