Im Zentrum des Seminars stehen Prozesse der Fremdmachungen in der Bildungsarbeit. Theoretisches Fundament bietet die historische Ontologie von Ian Hacking, die erläutert, wie Kategorien von Menschen, wie zum Beispiel „andersdenkende Menschen“ oder „Menschen mit einer anderen Kultur“ zunächst benannt und dann in alltäglicher wissenschaftlicher Praxis „zum Leben erweckt“ werden. Davon ausgehend fragen wir, wie die Differenzlinie „fremd“ in pädagogischen Feldern (Schule, Hochschule, außerschulische Bildungsarbeit) hervorgebracht und aktualisiert wird. Absicht des Seminars ist es, für alltägliche Differenzierungsprozesse zu sensibilisieren.
 
Das Seminar ist als Forschungsseminar konzipiert: Am ersten Wochenendterminen werden wir uns der theoretischen Durchdringung von Fremdmachungsprozessen widmen. In einer Forschungsphase gehen sie ins Feld und beobachten in pädagogischen Settings. Am zweiten Wochenende werden wir uns der der Auswertung unserer Ergebnisse widmen, sowie die mögliche Entwicklung einer Haltung zum Thema diskutieren. Die Ergebnisse sollen im Dezember auf einer Tagung zur differenzsensiblen Lehrer*innenbildung präsentiert und in einer Publikation der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung veröffentlicht werden (Forschungskollektiv*).

Der Einschreibeschlüssel lautet: Othering