Lange Zeit war die Literaturwissenschaft von der Theorie bestimmt, die den "Tod des Autors" (Roland Barthes) verkündete; auch biographische Ansätze zur Interpretation und Analyse von Texten werden als wenig zielführend angesehen. Das Seminar steht zu diesen Positionen nicht im Konflikt, sondern widmet sich vielmehr theoretisch, aber auch praxisorientiert Fragen der Autorschaft.

Neben theoretischen Annäherungen an diese Fragestellung werden auch Bedingungen untersucht, wie man als Autor*in arbeiten kann und wie man diesen Beruf 'erlernt'.  Im Blickpunkt steht dabei Lebenswege bekannter Autor*innen der Kinder- und Jugendliteratur. Die Seminararbeit widmet sich gleichermaßen der fachwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit diesem theoretischen Feld, bezieht ebenso Recherchearbeiten in Archiven und Institutionen des Literaturbetriebs mit ein, untersucht literaturdidaktische Modelle, die aufzeigen, wie man diese Thematik im DU umsetzen kann.

In das Seminar integriert werden auch Besuch von Veranstaltungen wie Lesungen oder andere Formate des literarischen Marktes. 


Das Seminar beschäftigt sich mit deutschsprachiger Gegenwartsliteratur sowie mit Fragen der Literaturgeschichtsschreibung. Neben der Frage, wie sich Gegenwart definieren lässt bzw. in der Literaturwissenschaft gefasst wird, wird der Fokus auf Texte der Gegenwartsliteratur gelegt, die über Kindheit und Jugend in der DDR erzählen. Vor gut 30 Jahren 'fiel' die Mauer zwischen Ost und West. Mit diesem historischen Ereignis endete der Staat DDR, die Lebensgeschichten, die in diesem Land erfahren und erlebt wurden, leben weiter fort. Besonders eindrücklich beschrieben wird dieser Umstand literarisch in Erinnerungsliteratur, d.h. autobiographisch gestimmten Texten. 

Das Seminar beschäftigt sich mit den historischen Kontexten und der Theorie des Erinnerns und des Gedächtnisses. Daneben werden zentral Romane und Erzählungen im Mittepunkt stehen, die erinnerte Kindheiten und Jugend in und an die DDR darstellen. 


Kinder- und Jugendliteratur sollte frei sein von einflussnehmenden, doktrinären Inhalten. Diese Haltung ist geprägt von den Erfahrungen des Nationalsozialismus und seinen ideologisch und indoktrinär ausgerichteten Medien. Doch inwieweit sind kinder- und jugendliterarische Texte 'frei' von politischen Inhalten und inwieweit wird dies realisiert? Sind gesellschaftliche Normen und Haltungen nicht immer diesem Textkorpus auch als politische Positionen eingeschrieben? Das Seminar beschäftigt sich exemplarisch mit Epochen der Kinder- und Jugendliteratur, in denen ideologische Vereinnahmungen deutlich ablesbar sind (so zum Beispiel die Kolonialzeit, die Zeit des Nationalsozialismus), hierzu werden nicht nur Texte über diese Epochen, sondern auch Romane aus dieser Zeit einbezogen (beispielsweise der NS-Programmtext "Hitlerjunge Quex"). Neben dieser historischen Perspektive werden aktuelle Entwicklungen und Gattungen hinsichtlich ihrer politischen Einschreibungen untersucht. Erzählende Texte werden mit theoretischen Fragestellungen der Gegenwarts- und der engagierten Literatur verknüpft.


Am 13. Juli 2022 ist das Lernfestival der PH geplant. Bei dem Lernfestival werden für Schulklassen aller Klassenstufen, aber auch für Hochschulangehörige Veranstaltungen angeboten, die gebucht werden können. Für dieses Lernfestival sollen in dem Seminar verschieden Veranstaltungsformate und -angebote geplant gewerden, die dann möglichst auch praktisch am 13.7. erprobt und durchgeführt werden. Als fachlicher Rahmen wird Literatur zu außerschulischen Lernorten und zur Literaturvermittlung herangezogen. Die Veranstaltungen sollen nicht allein praktisch umgesetzt werden, sondern werden auch schriftlich dokumentiert und fachlich kommentiert.